Projekt P14

Gurke – Cucumis sativus

Merkmale

  • Typ: Gurken sind einjährige rankende Pflanzen
  • Blütenfarbe: gelb
  • Höhe: in der Regel bis zu 4 m
  • Blütezeit: Die Blütezeit der Gurke liegt in unseren Breiten je nach Aussaatzeitpunkt zwischen Mai und September. Die gelben, trichterförmigen Blüten öffnen sich meist nur einen einzigen Tag lang. Gurken sind bienenfreundlich, sie bieten mittelhohe Mengen an Nektar und Pollen. Klassischerweise sind die Gurkenpflanzen einhäusig, das bedeutet, sie bilden rein männliche und rein weibliche Blüten an einer Pflanze aus. Neuere Züchtungen unter den Gurkensorten bilden hingegen fast ausschließlich weibliche Blüten, die sogar ohne Bestäubung Früchte bilden, man nennt dieses Phänomen „Parthenokarpie“.
  • Blütenform: Die Frucht der Gurke bildet sich kurz nach der Bestäubung durch Insekten aus den weiblichen Blüten. Die Gurkenfrucht kann länglich, gekrümmt oder rund, glatt, kantig, warzig oder stachelig mit dünner bis derber Schale sein. Sie ist klassischerweise grün, oder auch cremeweiß, gelb, beige-orange bis braun gefärbt. Im Inneren befindet sich umgeben von Fruchtfleisch das Kernhaus. Die Gurkenernte kann bereits wenige Tage nach der Bestäubung erfolgen, weil die Früchte unglaublich schnell wachsen. Die Samen reifen darin bis zum Herbst aus. Gurkensamen zeigen sich länglich, cremeweiß und flach.
  • Standort:
  • Boden: Gurken zählen zu den nährstoffhungrigen Pflanzen und sollten gut mit Dünger versorgt werden.
  • Einsatz: Gurken zählen zum Gemüse, genauer gesagt zu den Fruchtgemüsen. Sie bilden Früchte aus, die botanisch gesehen Beeren sind, sogenannte „Panzerbeeren“ mit derber Schale bei den reifen Gurken. Da sie jedoch nicht süß schmeckt und auch keine fruchtigen Aromen besitzt, wird sie nicht zum Obst, sondern zum Gemüse gezählt, genau wie Tomaten.
  • Alternativ lassen sich Gurken über ihre Samen vermehren. Gurkenpflänzchen gedeihen bei warmen Temperaturen und können direkt ins Freie gesät oder auf dem Fensterbrett vorgezogen werden. Details zum Gurken-Anpflanzen erfahren Sie in unserem Spezialartikel. Gurken sind Fremdbestäuber, aber auch selbstverträglich. Das bedeutet, dass sich eine weibliche Blüte von einer männlichen Blüte derselben Pflanze bestäuben lässt. Grundsätzlich übertragen Bienen und Hummeln den Pollen und legen so den Grundstock für eine erfolgreiche Samengewinnung. Gurken verkreuzen sich nicht mit Kürbissen oder Melonen, nur mit anderen Gurkensorten. Zwischen verschiedenen Varietäten sollten daher mindestens 150 m Abstand eingehalten werden.
  • Die Gurkenfrucht wird einfach an der Pflanze hängen gelassen, bis ihre Schale eine meist gelb-orange Färbung angenommen hat und hart geworden ist. Nun können die Früchte abgeschnitten werden. Sie sollten anschließend noch bei Raumtemperatur und trocken gelagert 2 bis 3 Wochen liegen gelassen werden, damit die Samen optimal ausreifen. Nun werden die Gurken-Beeren halbiert und die Samen mit einem Löffel in ein Glas mit Wasser gegeben. Dort löst sich der gelartige Samenmantel innerhalb von 24 Stunden auf und kann abgewaschen werden. Lassen Sie die Gurkensamen gut trocknen, bevor Sie sie kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Sie sind mindestens 5 Jahre lang gut keimfähig. Die besten, ertragreichsten Pflanzen entstehen aus 2 bis 3 Jahre alten Samen.
  • Achtung: Gurken können über ihre Samen oder über Stecklinge vermehrt werden. Gurken-Stecklinge können erst geschnitten werden, wenn die Pflanze bereits längere Triebe mit mehreren Blattachseln gebildet hat. Am sichersten ist es, die Gurke am Boden liegend zu kultivieren und an den Blattachseln mit Erde anzuhäufeln oder den Trieb mit einem Drahtbogen im Boden zu verankern, sodass Kontakt zum Substrat besteht. Dort entstehen nach etwa 2 Wochen ausreichend viele neue Wurzeln, sodass man dann den Triebteil von der Ursprungspflanze abschneiden und versetzen kann.

Kurzbeschreibung

Gurken zählen zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae), ebenso wie die verschiedenen Melonenarten und Kürbisse (Cucurbita). Die Gurke und andere eng verwandte Cucumis-Arten wie die Horngurke (Cucumis metuliferus) oder die kleine stachelige Gherkin (Cucumis anguria) stammen vermutlich aus feucht-warmen, subtropischen bis tropischen Gebieten Afrikas bis Indiens. Die genaue Herkunft der Gurken kann jedoch nicht genau bestimmt werden. Fest steht, dass sie in Nordindien seit mehreren Tausend Jahren kultiviert wird. Wohl erst im Mittelalter kam die Gurke dann Schritt für Schritt in ganz Europa an. Der erste Anbau in Gewächshäusern lässt sich im Laufe des 19. Jahrhunderts in Großbritannien verzeichnen.

Hinweise und Fragen an: Redakteur@kgah1984.de