Projekt P34

Große Kapuzinerkresse – Tropaeolum majus

Merkmale

  • Blütenfarbe: gelb, orange, rot, mehrfarbig
  • Typ: Kletterpflanze, Staude, einjährig
  • Höhe: Bei uns wird die schnellwüchsige Kapuzinerkresse einjährig kultiviert, in ihrer südamerikanischen Heimat ist sie mehrjährig. Gibt man ihr eine Rankhilfe zur Seite, klettert sie in die Höhe, ansonsten wächst sie kriechend und eignet sich auch gut als Bodendecker. Ihre Ranken können in einer Saison bis zu drei Meter lang werden. An den dünnen, runden Stängeln stehen Blätter und Blüten etwa 20 Zentimeter in die Höhe.
  • Blütezeit: Juli, August, September, Oktober
  • Blütenform: Die auffälligen, großen Blüten sind der Namensgeber der Kapuzinerkresse. Ihr zipfelförmiges Aussehen wurde früher mit den Kapuzen der Mönche verglichen. Die leuchtend gelben, roten oder orangefarbenen Blüten (einfarbig oder gemustert) zeigen sich zwischen Juli und Oktober. Die dekorativen Einzelblüten erscheinen an den langen Ranken. Die Blütenkrone hat fünf Kelchblätter und läuft am entgegengesetzten Ende spitz in einen leicht gekrümmten, etwa drei Zentimeter langen Sporn aus. Die Blüten der Großen Kapuzinerkresse haben auch ein senfähnliches Aroma, sind aber etwas milder, haben aber ebenso eine antibiotische Wirkung. Sie sind eine beliebte Salatdekoration. In den Blüten verstecken sich gerne Ohrwürmer, die man beim Pflücken der Blüten vorsichtig herausschütteln sollte. Die Bestäubung der großen Blüten erfolgt durch Insekten.
  • Standort und Boden: Die sonnenliebende Kapuzinerkresse ist ein klassischer Sommerblüher. Sie bevorzugt einen geschützten, sonnigen Platz im Beet und wächst auch im Balkonkasten. Je mehr Licht die Große Kapuzinerkresse bekommt, desto größer ist ihr Blütenreichtum. Sie gedeiht zwar ebenso gut im Halbschatten oder sogar im Schatten, hier muss man sich aber mit vielen Blättern und wenigen Blüten zufrieden geben. Trotz der Blütenpracht, die die Kapuzinerkresse im Sommer produziert, braucht sie nur einen mäßig humosen, nicht zu nährstoffreichen Boden, gerne mit Lehm- oder Sandanteil. In einem zu nährstoffreichen Boden neigt sie ebenfalls dazu, mehr Blätter als Blüten zu bilden.
  • Boden: durchlässig, nährstoffreich
  • Einsatz: Weil die Kapuzinerkresse in unseren Breiten einjährig ist, muss sie jedes Jahr neu ausgesät werden. Die Aussaat der großen runden Samen der Großen Kapuzinerkresse erfolgt von Februar bis April in Anzuchttöpfen. Lassen Sie die Samen vor dem Ausbringen zunächst einige Stunden in Wasser quellen. Dann setzten Sie je zwei Samen pro Töpfchen zwei bis drei Zentimeter tief in die Anzuchterde. Die Keimung dauert bei Raumtemperatur etwa zwei bis drei Wochen. Nach den letzten Frösten dürfen die Jungpflanzen ins Beet ausgepflanzt werden. Vorgezogene Exemplare haben den Vorteil, dass sie früher mit der Blüte beginnen. Die gute Keimfähigkeit und der schnelle Wuchs des Dunkelkeimers erlaubt ab Mai auch eine Direktaussaat ins Beet oder in den Kübel. Im Blumenbeet sät sich die Kapuzinerkresse meist selbst aus und kommt so jedes Jahr wieder zum Vorschein.
  • Achtung: Nach der Blüte bildet die Kapuzinerkresse aus jeweils drei Fruchtblättern drei einsamige Spaltfrüchte. Die jungen Knospen sind übrigens essbar und können wie Kapern in Essig, Salz und Öl eingelegt verzehrt werden. Die ausgereiften Samen lassen sich getrocknet und gemahlen als Würzpulver verwenden.

Kurzbeschreibung

Ihren Ursprung hat die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) in Mittel- und Südamerika, wo sie in Brasilien, Chile, Peru und Bolivien seit jeher zu den traditionellen Heilpflanzen zählt. Sie ist der bekannteste Vertreter aus der Familie der Kapuzinerkressegewächse (Tropaeolaceae). Die heutige Gartenform ist eine Hybride, deren Urformen aber nicht mehr zurückverfolgt werden können. Manchmal wird die Kapuzinerkresse (Tropaeolum) mit ihrer Verwandten, der Brunnenkresse (Nasturtium) verwechselt. Das liegt daran, dass die Kapuzinerkresse im Englischen „Nasturtium“ genannt wird.
Die ganzrandigen, schildförmigen Blätter der Kapuzinerkresse haben einen wasserabweisenden Lotus-Effekt. Jedes Blatt besitzt neun Blattadern, die strahlenförmig vom Zentrum ausgehen. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün, riechen und schmecken würzig-scharf und erinnern an Kresse oder Senf. Sie enthalten gesunde Senföle, die bei Erkältungskrankheiten gegen Viren, Bakterien und Pilze helfen. Die Kapuzinerkresse gilt daher auch als natürliches Antibiotikum. Die Blätter der Großen Kapuzinerkresse können roh als Würzkraut in Quark, Kräuterbutter oder im Salat verwendet werden. Je älter und dunkler das Blatt, desto schärfer ist das Aroma.

Hinweise und Fragen an: Redakteur@kgah1984.de