Unsere Anlage

Die Kleingartenanlage „Alt Hellersdorf“ liegt an der Alten Hellersdorfer Straße. Sie wird zu einem Großteil durch das alte Stadt-Gut Hellersdorf und in einem Bereich von den Elf-Geschossern des Wohngebiets begrenzt.

1375 wird Hellersdorf als Helwichstorpp im Landbuch Kaiser Karls IV. erstmalig urkundlich erwähnt. Das Dorf gehört den Gebrüdern Dirike, die auch einen großen Gutshof besitzen. In Hellersdorf gibt es bereits eine Mühle. Das als “wüst” bezeichnete Dorf Hellersdorf wird 1416 den Gebrüdern von Krummensee übereignet. Es wechselt in der Folge mehrfach den Besitzer.

Der brandenburgische Kanzler Johann von Löben kauft Hellersdorf 1618 und gliedert es seinem Gutsbezirk Blumberg an.

Ab 1734 wird ein Vorwerk mit Schäferei angelegt, das zum Gut Eiche gehört. Hellersdorf ist auch Tochterkirche von Eiche.

Mit dem Besitzwechsel des Ortes Blumberg 1836 kommt auch Hellersdorf an den Grafen von Arnim und wird nachfolgend zum Rittergut ausgebaut.

1886 erwirbt die Stadt Berlin das Gut Hellersdorf. Auf dem Gelände östlich der Wuhle werden in den folgenden Jahren Rieselfelder angelegt. Westlich der Wuhle wird die Heil- und Pflegeanstalt für Epileptische “Wuhlgarten”, das heutige “Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus” errichtet. Auf dem zum Administrationsgebiet Falkenberg gehörenden Gut Hellersdorf werden verschiedene Ställe, weitere Wirtschafts- sowie Verwaltungsgebäude, Schule und Arbeiterwohnhäuser gebaut. 1920 wird Hellersdorf nach Berlin eingemeindet und Teil des Bezirkes Lichtenberg. 1922 wird das Gut Hellersdorf Teil der neuen Berliner Stadtgüter GmbH. Das Gelände der heutigen Kleingartenanlage „Alt Hellersdorf“ gehörte bis 1945 zum Stadt-Gut Hellersdorf und wurde als landwirtschaftliches Anbaugebiet genutzt.

1945 geht Hellersdorf nach dem Kriegsende wie die anderen Berliner Stadtgüter in sowjetischen Besitz über. Mit der Gründung der DDR wird das Gut Hellersdorf 1949 “Volkseigenes Gut”. Nach 1945 wurden auf dem Areal Gemüse und Obst angebaut.

1978/79 wurde das Land, auf dem die heutige Kleingartenanlage liegt, an Mitglieder der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) aufgeteilt, die es dann in kleinen Einheiten gärtnerisch nutzten. 1979 wird Hellersdorf Teil des neuen Stadtbezirks Berlin-Marzahn.

Anfang der 80er Jahre wurde durch die LPG Wasser und Strom in alle Parzellen gelegt. Nach der Wende wurden diese Leitungen gekappt, so dass sich die Anlage ein eigenes Strom- und Wassernetz schaffen musste. Das Leitungsnetz wurde von den Gartenfreunden selbst errichtet und erfolgt heute durch einen Tiefbrunnen, an den über ein Pumpenhaus alle Parzellen angeschlossen sind.

Von 1983 bis 1986 finden auf dem Territorium des ehemaligen Dorfes Hellersdorf, etwa in der Nähe des heutigen U-Bahnhofs Cottbuser Platz, Ausgrabungen statt. Entdeckt werden die Kirche, der Friedhof, Wohnhäuser, ein Backofen sowie Alltagsgegenstände.

Im Jahre 1984 wurde dann die Kleingartenanlage „Alt Hellersdorf“ gegründet, die vorrangig mit Pächtern aus den umliegenden Geschossbauten belegt wurde. Die durchschnittliche Fläche der 48 Parzellen beträgt 350 qm. Kleine Laube kennzeichnen die Bebauung der Anlage.

1986 wird Hellersdorf Teil des neuen Stadtbezirks Berlin-Hellersdorf.

Ende 1989 / Anfang 1990 ist die landwirtschaftliche Nutzung des Gutsgeländes beendet. Bis 1995 stellen städtebauliche Gutachten bedeutende Entwicklungspotentiale des Gutes heraus.

2001 wird Hellersdorf Teil des Stadtbezirkes Marzahn-Hellersdorf.

Seit dem Jahre 2009 besitzt die Kleingartenanlage „Alt Hellersdorf“ einen „Treffpunkt der Kleingärtner“, in dem Vorstandssitzungen und Sprechstunden für die Vereinsmitglieder abgehalten werden.

Die Fläche der Anlage ist seit dem 23. Juni 2020 als Dauerkleingartenanlage gesichert.